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ERFAHRUNGSBERICHT - COSTA Marina

"Welches Schiff habt Ihr gebucht?"
"Dieser alte Kahn?"
"Das war doch vor undenklichen Zeiten mal ein Containerschiff!"
Die Dame, die in Karlsruhe zustieg, wußte es sogar noch besser: "Wenn man halt bei . . . . (Name eines bekannten
Discounters) bucht, dann hat man es nicht besser verdient!" (Wir hatten übrigens bei RB Stahl gebucht.)
Da auf jedem Schiff und in jedem Bus viele Besserwisser sind, und man erkennt sie schnell alle an ihrer Wichtigtuerei, ließen uns die dümmlichen Bemerkungen kalt, und wir freuten uns ganz einfach auf die Kreuzfahrt mit Costa.
Idealroute für den beginnenden Frühling: Savona bis zu den Kanaren und Madeira.
Klar, das Schiff war nicht so massig wie diejenigen, die wir vorher schon kannten. Nur deshalb war es aber in der Lage, auch die kleineren Häfen anzufahren. Die große Konkurrenzreederei im Mittelmeer begegnete uns unterwegs immer mal wieder, nur, als es ans Eingemachte ging, wie z.B. anlegen an Gomeira, mußte sie wohl passen.
Wir hatten diesmal eine Suite gebucht, nicht deshalb, weil wir nun mal schnell im Lotto gewonnen hatten, sondern weil nur die Suites einen Balkon hatten. Übrigens zu einem Preis, der durchaus Balkonkabinen in größeren Schiffen entsprach.
Wir also in einer Suite:
Eingecheckt war schnell im gemütlichen und gepflegten Terminal von Savona. Auch davon könnte sich die schon erwähnte „große Konkurrenz“ eine dicke Scheibe abschneiden. Schnell, das Schiff war wirklich übersichtlich, fanden wir unsere Suite. Manches Hotelzimmer an Land ist kleiner. Sofort stellte sich ein freundlicher Herr als unser Butler vor. Er las uns die Wünsche von den Augen ab. Als erstes gab es einen Kühler mit Prosecco. Man konnte sich dann so langsam auf den Abend einrichten. Auch ein Obstkorb fehlte nicht. Dann die unvermeidliche und sehr unterschiedlich gehandhabte Seerettungsübung. Diesmal eher etwas lockerer. Aber, gegen Ende ein kurzer Hinweis, es müsse in der Nacht mit einem auffrischenden Wind gerechnet werden. Na klar, man war ja vorbereitet, ein Wind, der nun mal halt aus dem Rhônetal in Richtung Mittelmeer weht. Der Mistral.
Hat er wirklich getan.... Geweht.
Und wie!
Windstärke 11, wie uns der Kapitän am nächsten Tag bestätigte: „Gestern Nacht war es etwas windig.“ Die Kabine, nein, es war ja eine Suite, sah am nächsten Morgen entsprechend aus. Unser Butler hatte aber in kürzester Zeit wieder Ordnung geschaffen. Auch schien es ansonsten keine „menschlichen Ausfälle“ gegeben zu haben. An der Rezeption wurden Tabletten verteilt. Dazu hingen gegen Abend plötzlich und ganz diskret schwarze, verschließbare Kunststofftüten über den Geländern und Handläufen.
Wir brauchten beides nicht, weder die Tabletten noch die unscheinbaren Beutel.
Gut, den einen oder anderen Windstoß hatten wir schon noch zu ertragen. Wir sollten uns auch noch darüber wundern, daß wir eines Morgens im 7. Deck auf dem Balkon Saharasand hatten. Aber langsam wurden wir zu rechten Seebären und warteten fast schon auf den Sturm.
Das waren schon Höhepunkte der Reise. Vor allem jedoch, wie die Mannschaft dieser Situation mit großem Engagement und ausgesprochener Professionalität begegnete.
Fast noch unvergesslicher ist die Fahrt spätabends durch die Meerenge von Gibraltar. Bei völliger Windstille traf sich eine kleine Gruppe völlig spontan auf dem Deck und beobachtete die Durchfahrt. Fast jeder dieses angenehmen internationalen Publikums hatte einige Tatsachen beizusteuern, der eine hatte sein Navi dabei und unterrichtete uns laufend über unseren Standort, andere liehen ihre Nachtgläser aus....
Und dann die Lichter:
Rechts das Ende Europas, links der Beginn Afrikas. Auch wurde klar, warum gerade diese Meerenge so schwer zu befahren ist: Überall Lichter von uns begegnenden Schiffen. Für manche der Höhepunkt der Reise, den man in der schon fast familiären Atmosphäre dieses kleineren Schiffes besonders gut erleben konnte.
Weitere Höhepunkte?
Wir erlebten sie täglich!
Zwei wären wohl noch unbedingt zu erwähnen, das ist der Vulkanismus auf den Kanaren und wiederum herausragend, das Ankern an der kleinen Mole von La Gomera. Dieses schöne Städtchen San Sebastian, und die unglaubliche Atmosphäre auf dem Dorfplatz mit Blick zum Schiff.
Von Madeira ganz zu schweigen!
Der ideale Ankerplatz für (auch selbst) organisierte Touren. Man legt ja fast in der Stadtmitte von Funchal an!
Und dann, nach so langer Zeit kennt man halt auch die Mitreisenden mit ihren (liebenswerten) Schwächen: An unserem Tisch saß ein sehr angenehmes Ehepaar. Der nette Herr, offensichtlich aber sehr wichtig, mußte morgens stets mit dem Satellitentelefon auf das oberste Deck klettern, um seine Anweisungen zu erteilen. Die Tücken der Technik machten ihm zu schaffen! Nehmen wir zu seinen Gunsten einfach an, daß zu dieser frühen Morgenstunde die Satelliten auch noch schliefen!
Von wegen alter Kahn, von wegen Seelenverkäufer!
Die Costa Marina hat unsere Seelen erobert!
Und wir wären auch zufrieden gewesen falls wir, bitte entschuldigen Sie Herr Stahl, die Reise bei . . . . (s.o.) gebucht hätten.
Und die größte Genugtuung wäre es für uns, wenn die Unken im Bus diesen Bericht lesen könnten. Sie müßten ihre Meinung ändern. Das fällt jedoch nicht leicht.
Zum Schluß dann halt doch noch die Moral von dem Ganzen: Pfeifen Sie auf das Urteil irgendwelcher selbsternannten Fachleute! Reisen Sie einfach!
*auf die Kreuzfahrtpassage außer Costa, Mein Schiff und Aida Kreuzfahrten